Bindungstraumatische Spuren
Wenn Loslassen kein Wollen, sondern ein Zustand
Ich schwimme
Es gibt Momente, in denen etwas in uns still wird.
Nicht, weil wir wollen –
sondern weil wir nicht mehr können.
Zu müde, um zu kämpfen.
Zu erschöpft, um zu verstehen.
Ein Zustand, in dem nichts mehr geht.
Wenn das Gefühl kommt, sich aufzulösen –
nicht dramatisch, sondern leise.
Ein Rückzug ins Innere,
weil nichts mehr festgehalten werden will.
Weil die Seele sagt:
„Ich kann gerade nicht mehr.“
Nicht, weil du schwach bist.
Sondern weil du stark warst –
zu lange.
Weil du getragen hast,
was zu schwer war für ein einzelnes Herz.
Der Text „In einem Meer an Tränen“ erzählt genau davon.
Von einem Moment jenseits der Worte.
Von einer Tiefe, in der es nichts mehr zu geben scheint –
nur noch das, was da ist:
Tränen. Trauer. Erschöpfung.
Und er erzählt von der Geschichte darunter:
Wenn alte Verletzungen still wach werden.
Wenn etwas in dir aufbricht,
ohne dass du es gewollt hast.
Ein Auflösen.
Ein Nicht-mehr-Können.
Der Wunsch, nicht mehr zu fühlen –
und das gleichzeitige Sehnen, endlich zu spüren.
Der Körper erinnert.
Und zeigt dir,
was er all die Jahre still getragen hat:
Was einst nicht ins Außen durfte,
weil es zu groß war.
Weil niemand da war,
der es halten konnte.
Doch irgendwann bricht etwas auf –
in der Traurigkeit,
in der Erschöpfung,
im Loslassen.
Und der Körper beginnt zu erzählen:
Vom Funktionieren.
Vom Geben.
Vom Tragen.
Ohne je wirklich Halt zu haben.
Von überwältigenden Gefühlen –
und vom Wunsch,
nicht länger allein damit zu sein.
Und während dein Nervensystem mit diesen inneren Spuren nach Schutz sucht,
kann genau dort etwas Neues beginnen:
Ein Körper, der langsam zurückkommt.
Leise.
Ein Atem, der nichts leisten muss.
Ein Moment,
in dem du einfach da sein darfst.