Meine eigene Bühne

 


Manchmal vermisse ich es –

das gemeinsame Erleben.

Wie du aufgeregt durch die Wohnung huschtest,

wie dein Blick sich nach innen richtete,

zu dir.

Und ich dich still beobachten durfte.

Ganz leise. Ganz ruhig.

Fast wie ein Mäuschen

in seinem Versteck.


 

Ich vermisse, dabei zu sein.

Deine Leidenschaft berührt mich.

Ich liebe, was du tust –

in seinem ganzen Ausdruck,

in seiner ganzen Tiefe.


 

Ich erkenne in deinem Machen

Gefühle von mir.

Gedanken in meinem Sein.

Spüre dein Suchen und Finden.

Den Willen. Den Wunsch.

Spüre die inneren Widersprüche,

Und die Bewegungen - 

In unausgesprochenen Wahrheiten,

die du benennst.

Spüre die Kämpfe und auch die Ruhe danach.

Und auch das Nichts.


 

Spüre: Alles darf sein.

Alles bist du.

Und auch ich.


 

Und dann sehe ich dich.

Deine Lebendigkeit.

Dein Strahlen.

Ganz in dir.

So echt. Und wunderschön.


 

Es war nicht der Moment währenddessen,

sondern der danach.

Wenn sich das Erlebte ausbreitete –

so weich,

in deinem Körper.


 

Das Schaffen, das Glück.

Und die Zufriedenheit.

Und dieses stille Licht in dir.


 

Ein Licht, das fühlte.

Das konnte.

Das durfte.

Das wollte.

Einfach nur sein.


 

Und das Gefühl, dich so zu sehen –

das vermisse ich.


 

Nur du und ich,

wenn niemand mehr da war,

wenn sich etwas zeigen durfte,

still, aus dir heraus –

dann war es da.

Dein ganzes Sein.


 

Manchmal frage ich mich,

ganz für mich allein:

Habe ich das auch?

Diese Kraft?

Diese Freude?

Diese Tiefe?


 

Ich finde etwas –

doch es bleibt fern.

Eine Wand.

Gebaut aus Traurigkeit und Angst.


 

Und finde diesen Satz in mir:

„Ich will mich wieder selbst spüren –

mit genau dieser Kraft,

dieser Freude,

dieser Tiefe.“


 

Wenn ich heute an dich denke,

spüre ich die Lücke in mir.

Einen Ort,

nicht mehr gefüllt –

nicht durch dein Erleben,

nicht durch das Davor,

nicht durch das Währenddessen.

Sondern durch das Danach.


 

In diesem Danach

habe ich mich gesehen.

Etwas erkannt,

das du in mir berührt hast.


 

Ich suche meine eigene Bühne.

Einen Ort,

an dem ich musizieren darf –

mit meinem eigenen Lied.

Ich will nicht nur zusehen.

Ich will leben.


 

Und wenn ich dich vermisse –

in Gedanken ans Teilen,

ans Sehen, ans Begleiten –

dann vermisse ich uns.

Dich und mich

in einem stillen Wir.


 

Doch das Leuchten ist dunkel.

Und leer.

Und ich verstehe:

Durch dich konnte ich etwas fühlen,

was in mir ist.

Nur nicht da.

Nicht mehr.

Noch nicht.


 

Und ich spüre die Bewegung in mir.

Will es finden.

Unter der Wand.

Trage die Steine ab,

Schicht für Schicht.


 

Und was ich sehe, ist schön.

Lebendig.

Und da.


 

Ich spüre:

Ich bin auf dem Weg.

Auf dem Weg zu mir.


 

Und du –

du hast ihn geöffnet.

Durch dein Fühlen.

Deine Sichtbarkeit.

Dein Teilen.


 

Und da ist wieder dieses alte Gefühl.

Mit dir.

In diesem Moment.


 

Und ich spüre:

Es ist in mir.


 

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