Wie muss ich sein, damit du mich liebst?

Ich bringe dir deinen Kaffee.

So, wie du ihn magst.

 

Kaufe dir die Schokolade,

die gerade nicht im Schrank liegt.

 

 

Sorge dafür, dass du dich wohlfühlst.

Dass du nichts vermisst.
 

 

Ich höre dir zu,

wenn du Kummer hast.

 

Ich verstehe dich,

auch wenn du dich selbst nicht verstehst.

 

Gebe dir Wärme,

wenn du müde bist.

 

Bleibe da,

wenn du erschöpft bist.

 

Lächle,

wenn du nichts sagen willst.

 

Bin still,

wenn du keine Worte brauchst.


Ich spüre,

wenn etwas in dir unruhig wird.

 

Wenn du traurig bist.

 

Wenn du dich verletzt fühlst –

auch ohne, dass du es sagst.


 

Ich bin immer für dich da.

 

 

Ich gleiche dich aus.

Unbemerkt. 

Von dir und mir.

 

Fülle auf,

was in dir zu wenig ist.

 

Ich tue es leise,

liebevoll,

selbstverständlich.


 

Als wäre dein Inneres mein eigenes.

Ich trage es.

Halte es.

Wie ein Gefäß.

Wie ein Nest,

in das du dich legen kannst.


 

Und während ich das tue,

Werde ich leiser.

Kleiner.

Unfühlbar für mich selbst.


 

Ich nehme deine Schwere in mich hinein –

All deine Unsicherheit.

Deinen Schmerz.

Deine Angst.

Deine Wut.

Dein Nichtwissen.

Dein Nichtkönnen.


 

und glaube:

Es gehört zu mir.


 

Mehr und mehr fühle ich dich in mir,

während ich mich selbst verliere.

 

 

 

Nehme an, wenn du mir sagst:

So, wie ich bin,

so geht es nicht.

Ich verstehe:

Meine Gefühle sind zu viel.

Nicht richtig.

Nicht willkommen.

Ich verstehe:

Ich darf nicht sein.


 

Und so sorge ich nur noch für dich.


 

Denn wenn du dich selbst nicht tragen kannst,

und ich dich nicht mehr halte,

dann gehst du.


 

Aber ich will,

dass du bleibst.


 

Also werde ich zu dem,

was du brauchst.

Nicht zu dem,

was ich bin.


 

Und tief in mir bestätigt Etwas:

 

Ich habe alles falsch gemacht.

Ich bin nicht gut.

Nicht gut genug für dich.


 

Ich sage nicht mehr,

was ich denke.

 

Fühle nicht mehr,

was ich brauche.

 

Weiß nicht mehr,

wer ich bin.


 

Ich glaube,

nur wenn ich dich halte –

wenn ich selbst nicht mehr bin,

wenn ich verschwinde –

 

dann wirst du bleiben.


 

Und so glaube ich:

Nur dann liebst du mich.


 

Und jetzt spüre ich es: 

 

Jetzt bin ich in meiner Heimat.

Da, wo ich immer ein Zuhause hatte.


 

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