Bindungstrauma

Die innere Wahrheit in schambesetzten Beziehungen - Ein Blick durch die Linse von Bindung und Trauma

Ich habe es falsch gemacht

Wenn Nähe mit Scham verknüpft ist, entsteht ein inneres Spannungsfeld:

Der Wunsch nach Verbindung trifft auf alte Erfahrungen von Beschämung, Rückzug oder emotionaler Unerreichbarkeit. Besonders dann, wenn kindliche Bindungsbedürfnisse nicht feinfühlig beantwortet wurden, kann das Gefühl entstehen, dass das eigene Fühlen gefährlich ist – zu viel, zu falsch, zu nah.


 

Die eigene Wahrheit zu spüren – und sie auszusprechen – bedeutet in solchen Beziehungen oft nicht Befreiung, sondern Risiko:

Wer als Kind erlebt hat, dass Offenheit beschämt oder sogar umgedeutet wurde, entwickelt Schutzmechanismen. Eigene Gedanken oder Gefühle werden zurückgehalten – oder von einer inneren Stimme bewertet, bevor sie überhaupt gesagt werden.


 

Ein kluger Vorgang der Psyche:

Wenn mir gesagt wird,

dass meine Gedanken oder Gefühle nicht richtig sind,

dass sie keinen Platz haben –

ich sie aber spüre –

dann lerne ich, 

sie selbst als falsch zu bewerten.

So bleiben sie in mir.

So bleibe ich mir treu.

Und so werde ich nicht mehr verletzt.


 

Dieser Vorgang wirkt unbewusst.

Und so schützt die Scham.

Ein Gefühl, das reguliert.

Sie schützt vor Ausschluss.

Vor Liebesentzug.

Und sie trennt – von sich selbst.


 

In traumatisierenden Beziehungserfahrungen – besonders in engen Bindungen – bleibt oft kein Raum, in dem die eigene Wahrheit gehalten werden kann.

Was dann bleibt, ist das innere Verstummen.


 

Doch auch inmitten dieser Verletzungen kann eine Bewegung entstehen.

Eine leise Stimme, die nicht mehr schweigen will.

Sie taucht auf, wo es sicher genug ist – manchmal Jahre später.

Und sie weiß:

Ich darf fühlen.

Ich darf schreiben.

Ich darf meine Geschichte erzählen.


 

Der Text „Meine innere Wahrheit“ macht genau das erfahrbar.

Nicht als Anklage.

Sondern als Zeugenschaft – für eine Wahrheit, die sich ihren Weg sucht.

Als Form innerer Rückbindung an das,

was einst keine Worte fand.

Und heute sagen darf:

Ich bin hier.

Ich bin wahr.

Ich darf bleiben.


 

Und vielleicht darf die Scham –

ganz ohne die alten Stimmen,

die einst das Überleben sicherten –

sich ein wenig verwandeln.

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