Bindungstrauma
Ressourcen und emotionale Anker: Was es bedeutet, wenn Bindung gelingt
Durch dich fühle ich, es geht auch anders
Manchmal brauchen wir nicht nur das Verstehen des Schmerzes –
sondern auch das Erinnern an das, was gehalten hat.
Und manchmal finden wir ihn: einen bleibenden Moment.
Eine Stimme, eine Berührung, ein Gefühl –
wie ein warmer Abdruck im Inneren.
Nicht laut. Nicht spektakulär.
Aber spürbar. Und heilsam.
Menschen, die frühe Verletzungen in Beziehungen erlebt haben,
tragen oft auch einzelne Erfahrungen in sich,
die anders waren.
Momente, in denen sie gesehen wurden.
Gehalten. Angenommen – einfach so, wie sie sind.
Solche Erfahrungen können zu inneren Ankern werden.
Nicht als Lösung –
aber als leise Erinnerung daran,
dass Bindung auch sicher, warm und weich sein kann.
Eine innere Ressource, die entdeckt werden darf:
Als sichere Spur,
die im emotionalen Gedächtnis bleibt.
Diese Spuren sind nicht immer bewusst.
Aber sie zeigen sich in Körperreaktionen,
in Bildern, Düften, Worten,
in einem Gefühl von „Da war etwas – und es hat mich gehalten“.
Bindungserfahrungen wie diese
wirken oft als implizites Gegenbild zu verletzender Beziehung.
Sie sagen nicht: „Alles war gut.“
Aber sie sagen: „Es war nicht nur Schmerz.“
Der Text „Auf der Hollywood-Schaukel“ erzählt von so einer Erinnerung.
Von einer sicheren Bindung.
Von Wärme, gesehen werden, geteilten Momenten.
Und von dem, was bleibt,
wenn der andere längst gegangen ist:
Ein inneres Bild.
Ein Gefühl von Geborgenheit.
Ein emotionaler Boden, der später wieder spürbar wird –
wenn der eigene Halt verloren zu gehen scheint.
Solche Erinnerungen sind mehr als Nostalgie.
Sie sind emotionale Selbstregulation,
Selbstbindung,
ein inneres Ja zu sich selbst.
Denn wer einmal in echter Verbindung war,
kann diesen Raum in sich wiederfinden –
und ihn halten lernen,
auch wenn er einst nur ein leiser Ort im Sommer war.