Bindungstrauma
Emotionale Selbstanerkennung - Vom inneren Nebel zum inneren Boden
Ich glaube mir
Ein stiller Weg zurück in die eigene Wahrheit.
Viele Menschen, die ein Bindungstrauma in sich tragen, zweifeln lange an sich.
Nicht unbedingt, weil sie keine Schmerzen spüren –
sondern weil diese Schmerzen oft keinen Namen haben.
Weil niemand gesagt hat:
Das, was du fühlst - ist echt und berechtigt.
Und doch war da etwas:
Eine innere Zerrissenheit.
Eine stumme Überforderung.
Ein Gefühl, dass etwas fehlt – oder dass man selbst nicht ganz da ist.
Menschen mit Bindungstrauma tragen oft zwei Wirklichkeiten in sich:
Nach außen vielleicht ruhig, reflektiert und klug –
und im Innern ein Chaos aus Unsicherheit, Verlassenheit, Scham oder Überanpassung.
Das Gefühl: Ich bin zu viel – oder ich bin nicht spürbar.
Und ganz oft: Ich glaube, ich bilde mir das alles nur ein.
Doch ein Nervensystem, das früh lernen musste, Bindung zu sichern –
durch Anpassung, Rückzug, Überverantwortung oder Gefühlsvermeidung –
hinterlässt Spuren. Nicht laut. Aber tief.
Bindungstrauma ist oft nicht das Ergebnis eines dramatischen Ereignisses,
sondern einer langen, stillen Erfahrung von emotionaler Unsicherheit.
Und genau das macht es so schwer, sich selbst zu glauben.
Es sind innere oder äußere Sätze wie:
„Du übertreibst.“
„Das war doch nicht so schlimm.“
„Reiß dich zusammen.“
Oder noch subtiler:
„Du bist so reflektiert – du hast doch alles im Griff.“
Aber innerlich ist da oft etwas ganz anderes:
Unruhe.
Übererregung oder Taubheit.
Ein diffuser Nebel – und die leise Frage: Was stimmt eigentlich nicht mit mir?
Der Weg zurück beginnt leise.
Nicht mit Beweisen.
Sondern mit dem Wiederfinden innerer Spuren.
In Körperempfindungen, inneren Bildern oder Gedankenfragmenten.
In Momenten, in denen sich etwas zeigt, was wir selbst kaum verstanden haben.
Aber es war da.
Es war wahr.
Dieser Weg – vom inneren Nebel zum inneren Boden –
ist kein gerader.
Er ist tastend, fragend, widersprüchlich.
Und doch führt er zurück:
Zu einer eigenen inneren Wahrheit.
Zu einem Kontakt, der nicht mehr geleugnet werden muss.
Bindungstrauma ist keine Einbildung.
Es ist eine leise Wunde, die nicht gesehen wurde.
Und doch da war.
Eine eigene innere Geschichte.
Der Text „Zeugnis“ erzählt davon:
Von den Widersprüchen. Den Zweifeln. Und dem leisen Mut, sich selbst wieder zu glauben.